Postindustrielle Landschaft
Wer nicht im Minette-Abbau arbeitete und dort seinen
Lebensunterhalt verdiente, hatte normalerweise keine Möglichkeit, diese
Gebiete im Süden von Esch zu betreten. Bis vor einigen Jahrzehnten konnte
also überhaupt niemand die Minette-Abbaugebiete ästhetisch wahrnehmen.
Als Fremder, der zum Erzabbau in Esch keinen persönlichen Bezug hat,
ist man sofort von der "gigantischen Landschaft" fasziniert. Warum nicht
auch die Einwohner selbst? Es liegt wohl daran, daß viele noch "an früher"
denken, wenn sie auf den alten Erschließungsstraßen im Ellergronn oder
im Lallinger Bierg spazieren gehen. Im Kopf ist der Escher Südraum oft
noch das Abbaugebiet der Minette. Man müßte einmal die alten Wege verlassen,
neue Räume entdecken und eine neue, postindustrielle Landschaft wahrnehmen.
Weg
Bereits heute sind die Abbaugebiete relativ dicht
erschlossen. Neben den breiten Transportstraßen im Ellergronn und im
Lallinger Bierg sowie einigen Feldwegen existieren bereits zahlreiche
Pfade im Gelände. Erschließungsstraßen wurden angelegt, um die Minette
möglichst ökonomisch aus dem Gebiet in die Schmelzen zu transportieren.
Der neue Weg ist unter anderen Gesichtspunkten konzipiert. Er soll dem
Besucher das Gebiet als Landschaft erschließen. Von besonderer Bedeutung
sind dabei die Raumabfolgen. Möglichst abwechslungsreich soll der Besucher
durch enge und weite, helle und dunkle Räume geführt werden; einmal
Situationen von oben, ein anderes Mal von unten erleben. Immer wieder
stößt man auf Überraschungen in der Landschaft. Ausblicke ermöglichen
visuelle Verknüpfungen innerhalb der Erzabbau-Landschaft, aber auch
Verknüpfungen zu Esch und anderen Landschaftsräumen. Der vorgeschlagene
Weg stellt eine Möglichkeit dar, das Gebiet zu erleben. Der Besucher
hat daneben viel mehr Möglichkeiten, den Charakter der Landschaft zu
entdecken. Er kann auf eigene Erfahrungen zurückgreifen oder im Laufe
der Zeit Erfahrungen im Gebiet ansammeln und eigene Wege finden. Ereignisse
wie der Wechsel der Jahreszeiten und bestimmte Licht- oder Wetterverhältnisse
sorgen mit dafür, daß jeder Besuch zu einem einmaligen Erlebnis wird.
Ausgehend vom vorgeschlagenen Weg kann so im Laufe der Zeit der Südraum
von Esch als postindustrielle Landschaft entdeckt und wahrgenommen werden.
Station
1: Terre Rouge
Station 2: Tor in der Landschaft
/ Stollen
Station 3: Durch den Wald
Station 4 Eisebierger Minette-Schluchten:
Station 5: Eisebierger Buckelland
Station 6: Lichtung 'Op der
Berk'
Station 7: Felsen von Burgronn
Station 8: Lallinger Erz-Canyon
I
Station 9: Lallinger Erz-Canyon
II
Station 10: Lalliner Ebene
Verfasser: Petra
Knauer, Jan Siegler, Christian Wild